Der Gedanke, ein Auto ohne Zinsen zu finanzieren, klingt verlockend: Man zahlt nur den Fahrzeugpreis, verteilt ihn über mehrere Monate und vermeidet die typischen Kreditzinsen. Diese Angebote gibt es tatsächlich – aber sie haben Besonderheiten, die man kennen muss, damit man nicht am Ende doch draufzahlt.


Was heißt „0%-Finanzierung“?

Eine 0-Prozent Finanzierung (auch Null-Prozent-Finanzierung) bedeutet, dass du den Kaufpreis eines Autos in Raten bezahlst, ohne dass der Kreditgeber Zinsen verlangt. Der Händler oder Hersteller übernimmt quasi die Zinskosten oder verzichtet darauf – oft als Promotion-Aktion.

Das Angebot wird meistens für Neuwagen oder bestimmte Modelle gemacht, manchmal auch als Aktion für Lagerfahrzeuge.


Welche Bedingungen sind häufig damit verbunden?

Damit ein Auto ohne Zinsen angeboten wird, sind oft Bedingungen nötig:

  • Hohe Bonität: Der Kreditnehmer muss bei seiner Bank oder Kreditgeber einen guten Kredit-Score haben. Viele Banken prüfen streng.
  • Laufzeitbegrenzung: Die Dauer der Finanzierung ist oft kürzer als bei normalen Krediten. Damit beschränkt sich der Zeitraum, in dem der Händler sein Geld später bekommt.
  • Mögliche Anzahlung oder bestimmte Ausstattung: Manche 0 %-Angebote sind an bestimmte Ausstattungsvarianten gebunden, oder der Wagen muss exakt so ausgestattet sein wie im Angebot. Auch eine Anzahlung wird manchmal verlangt, obwohl in manchen Fällen „Null Anzahlung“ beworben wird.
  • Modell-Beschränkungen: Oft sind nur bestimmte Marken, Modelle oder Fahrzeuge der Hersteller-Promotion betroffen.

Welche Kosten verbergen sich hinter Null-Zins-Angeboten?

Auch wenn in der Werbung „ohne Zinsen“ steht, heißt das nicht immer „ohne Mehrkosten“. Einige Möglichkeiten, wie Kosten trotzdem entstehen:

  • Höherer Kaufpreis: Der Händler kann den Listenpreis erhöhen oder auf einen teureren Ausstattungsstand setzen, um die fehlenden Zinskosten zu kompensieren.
  • Verzicht auf Barzahlungsrabatte: Viele Händler geben Rabatt, wenn man direkt bar zahlt. Bei einer Finanzierung, selbst einer Null-Prozent-Finanzierung, könnte man diesen Rabatt verlieren.
  • Zusatzkosten: Bearbeitungsgebühren, Kosten für Verwaltung oder Versicherungen, Service-Pakete können mit eingepreist sein. Diese müssen sorgfältig geprüft werden.
  • Restzahlung oder Schlussrate: Manche Modelle der Finanzierung haben eine Schlussrate (oder Ballonfinanzierung), die hoch sein kann. Auch wenn Zinsen offiziell 0 % sind, kann die Gesamtkostenbelastung durch solche Restzahlung steigen.

Wann lohnt sich das?

Eine Null-Prozent-Finanzierung lohnt sich besonders, wenn:

  • Du zu dem Angebot gehörst, das alle Voraussetzungen erfüllt (hohe Bonität etc.).
  • Der Händler nicht überhöhte Preise aufruft. Wenn der Listenpreis tatsächlich fair bleibt, dann sparst du gegenüber klassischen Krediten.
  • Du keine versteckten Kosten in Kauf nehmen musst (z. B. Extras, Versicherungen, Restzahlung).
  • Du zuverlässig die Raten bedienen kannst – ein Zahlungsausfall kann sonst Nachteile bringen oder Zusatzkosten verursachen.

Fazit

Ein Auto ohne Zinsen zu finanzieren kann ein guter Deal sein – wenn man alles genau checkt. Die wichtigsten Punkte sind, was genau „ohne Zinsen“ bedeutet, welche Bedingungen gelten, ob der Preis fair ist, und ob versteckte Kosten existieren. Man sollte mehrere Angebote vergleichen, auch Barzahlungsangebote, und nicht einfach blind auf 0 % Werbung hereinfallen. Wenn alles stimmt, ist es eine gute Möglichkeit, ein Auto zu bekommen, ohne die typischen Kreditkosten oben drauf.