Ein Auto kaufen, ohne dabei Zinsen zu zahlen – das klingt für viele wie ein Traum. In Deutschland gibt es tatsächlich immer wieder sogenannte Null-Prozent-Finanzierungen, die von Herstellern, Händlern oder Banken angeboten werden. Doch was steckt dahinter, und wann lohnt es sich wirklich?
Was bedeutet „Auto kaufen ohne Zinsen“?
Im klassischen Ratenkauf für ein Auto verlangt die Bank oder der Händler Zinsen für die bereitgestellte Finanzierung. Bei der Null-Prozent-Finanzierung entfällt dieser Kostenpunkt: Der Käufer zahlt lediglich den Kaufpreis des Autos in monatlichen Raten, ohne zusätzliche Zinsen oder Gebühren.
Beispiel: Ein Auto kostet 20.000 Euro. Anstatt diesen Betrag auf einmal zu zahlen, wird die Summe über 48 Monate verteilt. Monatlich werden also 416,67 Euro fällig, ohne dass der Endpreis steigt.
Warum bieten Händler solche Modelle an?
Null-Prozent-Finanzierungen sind ein Marketinginstrument. Händler und Hersteller wollen Kunden locken, die vielleicht kein Auto auf einmal bezahlen können. Statt Rabatte zu gewähren, wird eine zinsfreie Finanzierung angeboten. Für den Käufer wirkt es attraktiver, weil kein Aufschlag sichtbar ist.
Oft wird die Finanzierung von einer Partnerbank getragen. Die Zinsen, die die Bank eigentlich verlangt, übernimmt der Händler oder Hersteller als Teil des Angebots.
Vorteile der Null-Prozent-Finanzierung
- Keine Mehrkosten durch Zinsen: Man zahlt nur den reinen Kaufpreis.
- Planbare Raten: Feste monatliche Beträge erleichtern die Kalkulation.
- Schneller Zugang zu Mobilität: Auch ohne große Ersparnisse kann man ein neues Auto fahren.
- Attraktive Angebote: Besonders bei Neuwagen oder jungen Gebrauchten gibt es regelmäßig Aktionen.
Risiken und Einschränkungen
- Verhandlungsbasis sinkt: Bei Null-Prozent-Angeboten sind Rabatte oft geringer oder gar nicht möglich. Manchmal ist es günstiger, einen Rabatt zu verhandeln und bar zu zahlen.
- Feste Vertragsbedingungen: Keine oder nur eingeschränkte Sondertilgungen möglich.
- Bonitätsprüfung: Trotz Null Prozent wird die Kreditwürdigkeit geprüft. Wer schlechte Bonität hat, erhält das Angebot nicht.
- Versteckte Kosten: Versicherungen, Bearbeitungsgebühren oder Zusatzpakete können indirekt den Preis erhöhen.
- Limitierte Modelle: Nicht jedes Auto wird ohne Zinsen angeboten, oft nur ausgewählte Fahrzeuge.
Worauf sollte man achten?
- Gesamtpreis vergleichen: Lieber prüfen, ob ein Rabatt beim Barzahlungskauf günstiger wäre.
- Vertragsdetails lesen: Laufzeit, Sondertilgungen, Eigentumsvorbehalt.
- Keine Zusatzprodukte erzwingen lassen: Manche Händler koppeln die Finanzierung mit teuren Versicherungen.
- Endrate prüfen: Bei Ballonfinanzierungen fällt manchmal eine große Schlussrate an.
Fazit
Ein Auto ohne Zinsen zu kaufen kann eine lohnende Gelegenheit sein, besonders wenn man Wert auf planbare Raten legt und sicher ist, die Laufzeit problemlos erfüllen zu können. Doch man sollte Angebote immer genau vergleichen: Ist der Null-Prozent-Deal wirklich günstiger als ein Rabatt beim Barverkauf? Wer sorgfältig prüft, kann bares Geld sparen und ein Auto ohne zusätzliche Kosten finanzieren.