Wenn man sich ein Auto wünscht, aber nicht den vollen Kaufpreis auf einmal zahlen kann oder möchte, ist der Ratenkauf eine verbreitete Lösung. Das Prinzip: Man bezahlt das Fahrzeug in Teilbeträgen über einen gewissen Zeitraum – plus Zinsen – anstatt sofort den Gesamtpreis zu entrichten. Dieser Weg hat zahlreiche Vorteile, aber auch Fallstricke. Damit der Ratenkauf reibungslos klappt, sollte man wissen, wie er funktioniert und worauf man achten muss.

Wie funktioniert der Ratenkauf / die Autofinanzierung?

Ein Ratenkauf kann über verschiedene Wege erfolgen:

  • Autohändlerfinanzierung: Der Händler bietet direkt an, den Kaufpreis in Raten aufzuteilen. Meistens in Zusammenarbeit mit einer Bank oder Finanzdienstleistungsgesellschaft.
  • Autokredit bzw. zweckgebundener Kredit: Man nimmt einen Kredit auf, der genau für den Autokauf gedacht ist. Die Bank zahlt den Kaufpreis, man zahlt monatlich Zinsen + Tilgung.
  • Finanzierung mit Schlussrate / Ballonfinanzierung: Hier sind die monatlichen Raten niedriger, aber am Ende der Laufzeit fällt eine größere Schlussrate an, die man zahlen muss, damit man endgültig Eigentümer wird.

Bei allen Varianten geht es darum, bestimmte Parameter festzulegen: die Anzahlung (falls erforderlich), Höhe der monatlichen Rate, Laufzeit (z. B. 36, 48, 60 Monate oder mehr), Zinssatz und eventuell eine Schluss- oder Restzahlung.

Was sind Voraussetzungen?

Damit ein Finanzierungsvertrag zustande kommt, prüfen Banken oder Händler in der Regel:

  • Bonität: Wie steht es um deine Kreditwürdigkeit? Ein SCHUFA-Eintrag kann den Zinssatz erhöhen oder die Finanzierung verhindern.
  • Regelmäßiges Einkommen: Du solltest ein festes Einkommen haben, damit du monatlich die Raten zahlen kannst.
  • Alter & Wohnsitz: Du musst in der Regel volljährig sein und einen Wohnsitz in Deutschland haben. Ein deutsches Bankkonto ist auch erforderlich.
  • Fahrzeugart & Zustand: Manche Finanzinstitute setzen Bedingungen, z. B. wie alt das Fahrzeug höchstens sein darf, ob es bestimmte Ausstattung hat etc.

Kosten & Konditionen

Ein paar wichtige Punkte, auf die man besonders schauen sollte:

  • Zinssatz: Effektiver Jahreszins vs. Sollzins. Der effektive Jahreszins enthält alle Kosten, Gebühren, Zinsaufwendungen etc.
  • Laufzeit: Je länger die Laufzeit, desto niedriger die Raten; aber desto höher auch die gesamtkosten durch Zinsen.
  • Schlussrate / Restwert: Wenn vereinbart, musst du am Ende eine größere Summe zahlen. Wenn du diese nicht zahlen kannst, kann das Problem bedeuten. Ballonfinanzierungen sind häufig günstiger in den Monatsraten, kosten aber insgesamt mehr.
  • Anzahlung: Einige Verträge setzen eine Anzahlung voraus, um die monatlichen Raten zu senken. Manche Angebote bieten auch Finanzierung ohne Anzahlung an – das heißt, der gesamte Preis wird über die Raten verteilt.

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Man kann sofort ein Auto fahren, ohne den gesamten Kaufpreis zu sparen.
  • Flexiblere Zahlungsweise, kleinere monatliche Belastung als bei Barzahlung.
  • Man wird nach Abzahlung Eigentümer des Fahrzeugs. Keine Rückgabe nötig (anders als bei Leasing).

Nachteile:

  • Man bezahlt Zinsen und oft zusätzliche Gebühren. Am Ende kann das Auto deutlich mehr kosten als der ursprüngliche Listenpreis.
  • Wenn man in Zahlungsschwierigkeiten gerät, drohen Mahnkosten, Schufa-Einträge oder sogar Rückgabe (je nach Vertrag).
  • Die monatliche Belastung schränkt andere finanzielle Freiräume ein.
  • Fahrzeugwertverlust trägt man selbst. Bei hoher Laufleistung oder schlechter Pflege kann der Restwert stark sinken.

Worauf achten, damit der Ratenkauf sicher und günstig ist

Damit der Ratenkauf am Ende machbar und fair ist, hier einige Orientierungspunkte und Tipps:

  1. Monatsrate nicht überlastend wählen: Man sollte schauen, dass die Rate nicht zu viel vom verfügbaren Einkommen wegnimmt. Manche Regeln empfehlen z. B., dass die Rate inklusive aller laufenden Kosten (Versicherung, Steuer, Kraftstoff etc.) nicht über 10 % des Nettoeinkommens liegen sollte.
  2. Vergleich von Angeboten: Unterschiedliche Banken, Händler oder Finanzdienstleister—Zinssätze, Laufzeiten und Bedingungen können stark variieren.
  3. Echte Kosten verstehen: Nicht nur Hauptzins, auch Bearbeitungsgebühren, Restschuldversicherung oder andere Zusatzkosten prüfen.
  4. Sondertilgungen möglich? Wenn du zwischendurch mal mehr zahlen kannst, mindert das die Zinslast und verkürzt die Laufzeit.
  5. Eigentumsvorbehalt: Viele Verträge haben einen Eigentumsvorbehalt – das heißt, bis zur vollständigen Zahlung gehört das Auto formell nicht dem Käufer. Wichtig, um zu wissen, wie Verpflichtungen und Risiken verteilt sind.

Fazit

Auto mit Ratenzahlung zu kaufen ist eine gute Möglichkeit, Mobilität zu erlangen, ohne sofort hunderte oder tausende Euro auf einmal zahlen zu müssen. Wer jedoch nicht nur auf die monatliche Rate schaut, sondern auch auf Zinssatz, Laufzeit, Zusatzkosten und die gesamte finanzielle Situation, kann vermeiden, dass aus dem Traum vom Auto eine finanzielle Belastung wird. Mit guter Vorbereitung, realistischen Einschätzungen und einem fairen Vertrag kann der Ratenkauf nachhaltige Vorteile bringen.